Dies ist unser Statement zu den Gewaltausbrüchen gegen Leipziger Fans
am 4. Februar 2017
Gelbe Wand - Quo vadis?
Seit einiger Zeit vollziehen sich Entwicklungen, die wir als BVB-Fans nicht wirklich verstehen und in der Gesamtheit auch gar nicht richtig mitbekommen. Es ist aber gerade aus dem Grund ziemlich traurig und beängstigend.
Wir sehen dem Treiben zu und denken uns unseren Teil. Dann eskaliert etwas und wir diskutieren darüber, wie z.B. die Ereignisse im Sonderzug nach Berlin.
Wir fragen uns: Was sagen andere Fans, Fanclubs, was sagt der BVB - Herr Watzke, die "Sprecher" der Süd....?
Und je mehr man dahinter blickt, umso trauriger wird man.
Was ist los? Wo sind die besten Fans der Welt? Wo ist der Glaube an Fairness, an die Gemeinschaft?
Die gelbe Wand - sie bröckelt.
Das größte Banner am Samstag war: "Für den Volkssport Fußball. Gegen die, die ihn zerstören."
Was schrieb die Süddeutsche Zeitung dazu: "Müssen die Dortmunder Fans demnächst gegen sich selbst protestieren?"
Wir sind BVB-Fans, wir stehen auf der Süd oder sitzen daneben. Wir haben Fußball im Herzen. Wir stehen in guten wie in schlechten Tagen auf der Tribüne, wir unterstützen wichtige Aktionen und sind ein Teil der gelben Wand.
Wir solidarisieren uns mit anderen Vereinen und Fanclubs, wenn es um eine gute Sache geht.
Aber jetzt müssen wir Stellung beziehen, jetzt müssen wir aufstehen und sagen, dass wir das, was da vor sich geht, nicht wollen und auch nicht sind.
Es sind verschiedene Vorfälle, welche aber alle dazu führen, dass unserer einzigartigen und in aller Welt geachteten Fankultur der Boden entzogen wird.
Das Fundament läuft Gefahr, zu einem matschigen Sumpf aus Gewalt, Profitgier und Überheblichkeit zu werden.
Wir beziehen wie folgt Stellung zu den Geschehnissen der letzten Zeit:
1.
Wir verabscheuen Gewalt in jeglicher Hinsicht. Verbale, wie auch persönliche Angriffe auf friedliche Menschen sind nicht hinnehmbar. Keine Meinung rechtfertigt es, gewalttätig zu werden.
Es gibt bestimmte Gruppierungen innerhalb der Fanszene, die Gewalt immer mehr ausleben. Sie bedrohen sogar Leute aus den eigenen Reihen und tun ihnen Gewalt an. Sie vertreiben Fans von ihren angestammten Plätzen und nehmen deren Zaunfahnen ab.
Der Verein weiß davon. Er kennt sie. Auf der letzten Delegierten-Tagung wird aber vom Verein geäußert, dass wir, die Fans, uns selbst darum kümmern müssten.
Wir fordern den Verein auf, hinter seinen wahren Fans und hinter seiner positiven Fankultur zu stehen!
2.
Primitive Beleidigungen, Drohungen und Aufrufe zur Gewalt auf Spruchbändern sind armselig. Worte sind auch Waffen, und sie lassen tief blicken.
Auch hier muss der Verein sich an die eigene Nase fassen. Die Banner wurden teilweise kontrolliert, und es wurde über Funk nachgefragt, ob Sprüche erlaubt seien. Solche Banner dürfen nicht ins Stadion oder noch weniger auf die Tribünen gelangen.
3.
Außerdem bitten wir die Fanclubs um mehr Selbstkontrolle. Wie schön wäre es, wenn die Wand wieder eine Einheit wäre und gemeinsam für Dinge kämpft.
Liebe Ultras, auch ihr seid ein Teil der Wand. Auch ihr müsst Euch überlegen, welchen Weg ihr einschlagt und welche Fanszene euch lieber ist?! Die Zeit des Zuschauens und der Duldung ist vorbei.
Alle Fans sind angehalten Flagge zu zeigen. Wollen wir UNS, also das WIR-Gefühl wirklich verlieren oder nehmen lassen? Man kann nicht Stolz auf Gewalt und ihre Androhung sowie auf alle zuletzt präsentierten Armseligkeiten sein! Wir wollen Spaß haben, Charakter zeigen und gerecht sein. Wir wollen keine negativen Gefühle wie z.B. Angst, Scham oder Ähnliches, wenn wir zu unserem BVB gehen.
Wenn man der Geschäftsführung des BVB etwas vorhalten kann, dann ist es nicht, dass sie nichts tut. Nein, es ist, dass sie nicht ihr ALLEINSTELLUNGSMERKMAL hegt und pflegt, so, wie man es mit WERTVOLLEN Dingen tut – den eigenen FANS.
Das reißt auch Steine aus der Wand.
Die BVB-Schicksen
Diese befreundeten Fanclubs sehen das genauso und unterstützen unseren Aufruf:
Blinddate
Rügener Inselborussen